Differenzierung ist falsch
Du musst das differenzieren. Lange habe ich das immer gedacht und auch so versucht zu handeln. Du kannst den Mitarbeiter einer Helpline nicht anschnauzen und musst Verständnis für den Bürger haben, der seinen Unmut, wenn auch in der falschen Vereinigung, kundtut. Die Ängste ernst nehmen und die Würde des Menschen achten, der sich für einen üblen Job entschieden hat, oder entscheiden musste.
Was hier passiert ist, ist dass ich Differenzierung mit Toleranz verwechselt habe.
Das was dadurch passiert ist, dass die Übeltäter schön in der Deckung bleiben und Unschuldige nach vorne schicken, die dann ordentlich verheizt und missbraucht werden.
Toleranz hingegen, ist das Respektieren fremder Überzeugungen oder Sitten, die angebracht ist, wenn die fremden Überzeugungen oder Sitten ihr Ggenüber ebenfalls tolerieren. Toleranz geht immer in beide Richtungen.
Differenzierung führt zu Handlungsarmut. Wer differenziert, findet auch immer Gründe nichts zu tun bzw “Verständnis” für einen Mißstand zu haben. Differenzierung ist in den allermeisten Fällen falsch. In den allermeisten Fällen sollte man sich entscheiden, ob etwas gut, oder etwas schlecht ist. Es tut sehr gut, diese Entscheidung zu treffen, denn damit wird das Weltbild einfacher, durchschaubarer und endlich kann man das Schlechte wieder erkennen und benennen.
Ich würde mir wünschen, dass Beschwerdetelefone oder ähnliche Jobs, die meist gehasstesten Jobs dieser Welt sind, so dass sie kein Mensch mehr machen will. Egal wieviel Gehalt dafür geboten würde. Und dass sie danach zum langweiligsten Job der Welt mutieren, weil die Firmen, fair mit dem Verbraucher umgehen und niemand mehr bei solchen Telefonen anrufen muss.
