Ausdauersport - Die "Spinnaker" Atmung
Ich mache Zeit meines Lebens Sport, musste aber jetzt nach Jahrzenten feststellen, dass mir das Konzept des Atmens bzw des “atme tief ein” falsch vermittelt wurde. Unter “tief einatmen” verstand ich immer bis runter zum Bauch bzw Zwerchfell, da das meinem Verständnis von tief entsprach, ohne daran zu denken, dass da unten gar keine Lunge ist. Was dann allerdings passierte war, dass ich irgendwann völlig atemlos da stand. Ich schob das, trotz meiner ständigen sportlichen Betätigung, immer auf die fehlende Asudauer. Die vermutlich wiederum auf die Falschatmung zurückzuführen war. Ein Teufelskreis.
In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder versucht zu joggen und stiess unter anderem auch wieder auf dieses Problem. Also begann ich meinen Körper zu beobachten und alles Mögliche zu verändern. Bewegungsabläufe, Ernährung, um schliesslich wieder bei der Atmung anzugelangen. Ich bemerkte, dass ich noch viel Kraft, die Luft fehlte. Also begann ich viel zu lesen und meine Atmung beim Joggen genauestens zu beobachten. Nach mehreren Theorien gelangte ich schliesslich zur, ich nenne sie, “Spinnaker - Atmung". Eine andere Bezeichnung wäre noch “Die stolz geschwellte Brust - Atmung". Allerdings empfinde ich “Spinnaker", also ein Vorsegel, als das für mich am stimmigsten Vergleichsbild . Hier ein Link direkt auf ein Bild eines Bootes mit gehisstem Spinnaker.
Wie geht das?
Im Prinzip geht das ganz einfach. Wie bei einem Spinnaker Vorsegel, lässt man die Luft in die Brust strömen und dehnt die Brust nach allen Seiten aus. Da wir so ausgelegt sind, dass die meiste Flexibilität nach vorne und den Seiten besteht, bläht man die Brust im gesamten Rippenbereich auf (stolz geschwellte Brust). Zum Ausatmen kommt dann zusätzlich zu den Rippen das Zwerchfell bzw die Bauchmusskeln zum Einsatz. Das war es schon. Und das hätte man mir in meiner Jugend beibringen können, statt irgendwelchen diffusen “tief einatmen” Tipps zu geben.
Es dauert eine Weile, bis man diese “neue” Atmung automatisiert hat, da man es ja jahrelang anders trainiert hat. Dazu braucht es beim Sport eine Menge Konzentration. Aber auch ausserhalb des Sportes ist das dauerhafte Umstellen der Atmung von Vorteil. Ich denke der Aufwand lohnt sich.