Swappiness und die wilden 60er ändern

Ich bin über Performanceprobleme mit dem Blogserver seit langem wieder mal auf das Thema Swappiness gestossen. Auf einer Standardinstallation von Ubuntu ist der Swappiness Wert auf 60 eingestellt. Das bedeutet, dass wenn der Speicher zu ungefähr 40% ausgelastet ist, der Rechner anfängt ungenutzte Daten auf die Festplatte auszulagern. Auf meinem Notebook habe ich genügend RAM, so dass ich diesen Wert mit 60 sicherlich nicht brauche und habe ihn kurzerhand mal auf 5 runter gesetzt. Unten steht die Herangehensweise, mit der man sich ausrechnen kann, welchen Swappiness-Wert man, abhängig von der RAM Ausstattung, für sich nehmen möchte.

Interessant wird dieser Wert auch nochmal, wenn man eine SSD Platte im Einsatz hat, da diese mit ihren recht endlichen Schreibzyklen dann vermutlich doch ein wenig länger halten wird und das System eventuell sybjektiv schneller erscheint. Aufgrund weniger und vielleicht auch unnötiger Swaperei.

Folgende Befehle als root ausführen

Überprüfen, welchen swappiness Wert das System hat

cat /proc/sys/vm/swappiness

in der Datei /etc/sysctl.conf kann folgender Wert dauerhaft eingestellt werden, der nach einem Reboot aktiv ist

vm.swappiness = 5

Alternativ kann man im laufenden Betrieb den Wert mit folgendem Befehl aktivieren

sysctl vm.swappiness=5

mit swapoff -a und swapon -a wird der Swap dann gleich entsprechend geändert.

Die Formel, womit man den genauen Swappiness Wert berechnen kann lautet 

free -m (gesamt) / 100 = A * swappiness

In meinem Fall wäre das 

free -m
          gesamt benutzt frei gemns. Puffer/Cache verfügbar
Speicher:   7581    2458 3106    268         2017    4510
Auslagerungsspeicher: 7784 209 7575

Also wäre 7581 MB/100 = 75,81MB * 5 = 379MB

Somit fängt mein System an erst Daten auf die Platte auszulagern, wenn weniger als 379MB RAM frei sind.

Das Programm htop zeigt auch eine schöne Übersicht über den verfügbaren und benutzten Swap Bereich.