Aufmerksamkeit, Freunde und andere Störfaktoren
In meinem Wahrnehmungspektrum beschäftigen sich in den letzten Jahren immer mehr Menschen mit dem Thema Aufmerksamkeit für sich, weil sie das Gefühl haben, dass sie selbst in ihrem Leben zu kurz kommen. Das finde ich grundsätzlich gut. Allerdings habe ich das Gefühl, dass hier mal wieder von dem einen Extrem in das andere Extrem gesprungen wird. Im Prinzip geht es ja um den Wohlfühlfaktor, um die eigene Zufriedenheit. Diese ist aber im großen Maße abhängig vom persönlichen Umfeld. Wenn ich also herausfinde, was ich will und was meine Bedürfnisse sind, ist das der halbe Weg. Die andere Hälfte des Weges ist das Umfeld, wie Freunde oder Bekannte. Diese bereichern zwar das eigene Leben, aber sind nicht, wie manche meinen “das Entertainmentprogramm". Oder, um es etwas anders auszudrücken: Wenn jeder König ist, dann herrscht die Einsamkeit im eigenen Land.
Aufmerksamkeit bedeutet, dass man sich die richtigen Freunde und Bekannte aussucht. Dass man ihnen mit Verantwortung und Respekt gegenüber tritt. Dass man Werte hat, wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt bzw Gemeinschaftssinn usw. Ein egozentrischer Weg ist all das nicht. Es gibt so Sprüche “Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", den man 1:1 auf sein soziales Umfeld anwenden kann. Behandle ich Freunde und Bekannte schlecht, darf ich mich auch nicht wundern, wenn diese sich abwenden, oder sich eine Retourkutsche anbahnt. Wie diese auch immer aussehen mag.
Meine Erfahrungen zeigen mir, dass die Menschen, die diesen “alten” und “trögen” Werte pflegen und leben, die wertvollsten sind. Die anderen sind nur Buschfeuer oder Clowns, die man einfach nicht wichtig nehmen sollte.
