Schöner aussehen mit Nanett
Um es gleich vorweg zu nehmen Nanett ist keine App, Blockchain, Person, Kleidung oder Schminkschatulle. Nanett ist einfach nur eine geschummelte Abkürzung.
Kennt ihr die Menschen, die was erklären wollen, aber man nach 5 Minuten eigentlich immer noch nicht weiß, von was die sprechen? Und wie fühlt ihr euch nach 10 Minuten, immer noch nicht wissend, um was es eigentlich geht? Dann gibt es die Menschen, die mit einem Satz alles auf den Punkt bringen. Sind die nicht großartig?
Hand aufs Herz: Mit welcher Sorte Mensch trefft ihr euch lieber?
Das ist ein exzellentes Beispiel, was für Gefühle Kommunikation bei unseren Zuhörern auslösen kann. Verwirrung, Ärger, Ablehnung, Zustimmung, Freude, informiert sein.
Ein guter Sprecher, Erzähler oder einfach nur Diskussionsteilnehmer achtet immer darauf, dass er einen Kontext, also einen Bezug (Inhalt, Ort, Zeit) herstellt, zu dem was er sagt. So kann ein Zuhörer alles auch richtig einordnen.
Beispiel
“Müller hat nen Radiosender überfallen”
Der Interpretationsspielraum ist hier riesig. Warum hat Müller den Sender überfallen? Wo hat er welchen Radiosender überfallen? London, Rio, Tokio? Wann? Eben? Gestern? Letzte Woche? Und … wer ist Müller?
Es könnte eine Meldung aus einer Tageszeitung sein. Oder aber der Erzähler spricht z.B. über den Überfall 1939 der Deutschen auf eine polnischen Radiostation. Man wird es vielleicht nie erfahren? Und will es auch nicht, weil die Gespräche mit dem Erzähler einfach nur anstrengende Ratespielchen sind, wofür man nicht unbedingt 24/7 aufgelegt ist.
Manchmal hätte man einfach gerne mal ein bisschen Luxus und würde beim Zuhören alles nur einfach erfahren, ohne Nachzufragen. Einfach Wellness beim miteinander reden.
Was hat das alles mit Nanett zu tun und wer ist das?
Die etwas längere Einleitung soll ein Gefühl dafür vermitteln, wie sich unsere Zuhörer (oder Leser) fühlen können. Wer sadistsich veranlagt ist, der kann das so weiter treiben, braucht aber dafür dann auch das entsprechende Publikum. Jedes Tierchen hat sein … und so weiter.
Ich will eine Lanze dafür brechen, wenn eine Person etwas sagt, oder heutzutage per Messenger weiterleitet, sie ein wenig Kontext und Inhalt mitgibt. Nanett ist lediglich eine Abkürzung für “Nachrichten Netiquette". Also eine Hilfe wie man Nachrichten inhaltlich erfolgreich einer anderen Person näher bringt.
Denn alles was von uns kommt, formt das Bild, das Andere von uns bekommen.
Es hat auch einen großen Einfluss, ob sich Menschen zu uns hingezogen, oder von uns abgestoßen fühlen. Daher würde ich mir wünschen, wenn Menschen anderen Menschen z.B. per Messenger oder Social Network oder Email oder wie auch immer Nachrichten schicken, dass diese nicht nur aus einem Link bestehen, aus dem man noch nicht mal rauslesen kann, was sich dahinter verbirgt, sondern noch einen kleinen erklärenden Satz, worum es sich hier handelt, und warum der Link geschickt wird.
Geht auch nicht davon aus, dass jedes System, über das ihr einen Link verschickt, diese zusätzlichen Daten wie Bild und Kurzbeschreibung (OpenGraph) vervollständigt. Es gibt sehr viele Menschen, die diese Funktion ganz bewusst deaktivieren. Denn jeder Zugriff auf diese Informationen wird von jenem Link protokolliert und erzeugt somit eine Menge Metadaten. Wer das als Paranoia abtut, der hat die letzten 20 Jahre komplett verschlafen. Willkommen in der Zukunft.
