Aggressoren auf der Love World Peace Parade in Berlin
Am Samstag den 18.09.2021 fand die Love World Peace Parade in Berlin statt. Die Pandemie ist noch im Gange, die Politik beschliesst, dass Gastronomen auf einer freiwilligen Basis von 3G (geimpft, getestet, genesen) auf 2G wechseln können und Berlin will mit diesem Tag ein Zeichen für den Frieden in der Welt setzen. Frieden in der gesamten Welt, der auf so vielen Ebenen dringend gebraucht und von den meisten Menschen auf dieser Welt so gewünscht wird.
Viele Menschen hatten sich zusammengefunden und sind auch von weit her angereist, um diesen Tag respektvoll zu würdigen. Respektvoll nicht nur dem Frieden im Allgemeinen gegenüber, sondern auch respektvoll im Umgang miteinander, gerade in Zeiten wie dieser Pandemie.
Berlin bot sich von einer vielfältigen Seite. Von Sprühregen bis Sonnenschein war für jeden Geschmack etwas dabei. Und natürlich arbeiteten die Veranstalter eng zusammen mit den Behörden, um diese Veranstaltung so sicher wie möglich zu gestalten. So wurde darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Masken getragen und Abstand gehalten werden musste. Die Veranstalter machten auch hier regelmäßig Durchsagen mit dem klaren Hinweis, die Veranstaltung abzubrechen, wenn sich nicht an diese Regeln gehalten werde.
So startete die Parade um 14 Uhr mit einem zersprengelt tanzenden Publikum und regelmäßigen Durchsagen. Begleitet von der Polizei mit Schallmessgeräten, denn die Lautstärke durfte auch 90db nicht übersteigen. Warum eigentlich? Egal. Zwischendurch wurde der Zug immer wieder für längere Zeit angehalten und die DJs mussten auf Anweisung der Polizei die Musik ausmachen. Als Grund wurde die Nichteinhaltung von Abstand- und Maskenregelungen genannt. Von meiner Position aus konnte ich das nicht nachvollziehen, aber sicherlich hatte die Polizei da eine bessere Übersicht.
So fuhr der Zug die Route entlang, unterbrochen durch Zwangspausen, aber schließlich kamen wir wieder zurück zum Ausgangspunkt an der Siegessäule.
Und ab da wurde es immer merkwürdiger.
Zuerst leitete die Polizei den Truck, den ich begleitete auf die falsche Straßenseite, so dass der später wenden musste (weil er laut Polizei nicht entgegen der Straßenrichtung parken durfte). Dann durfte der Truck nicht mehr an seine vorhergesehene Parkposition. Weil laut Polizei jetzt die Essens- und Getränkebuden zu eng zusammenständen.
Mit mehreren Ermahnung, dass das Publikum bestehend aus zirka 40 tanzenden Menschen mit Masken und Abstand sich nicht an die Regelungen halten würden, wurde immer wieder die Musik abgestellt.
Anschliessend wurde den Verantwortlichen gesagt, dass man jetzt um 18 Uhr (Veranstalungsende 22 Uhr) die Musik ausmachen muss, weil dieser Teil nicht mehr zum Veranstaltungsort gehöre (50 Meter von der eigentlichen Parkposition). Nach Rückfragen und Ausführung des verantwortlichen Polizisten wurde der Aufforderung gefolgt, dass die Veranstaltung trotz weiterer gebuchter Acts, mit teils weit angereisten Künstlern beendet wird. Die Empfehlung der Polizei war, dass man sich in die Masse der Zuschauer an der Siegessäule einreihen solle.
Also begann das Team sich zu koordinieren und den Truck abzubauen. Einer der Mitarbeiter telefonierte gerade, schob dabei den Mund-Nasen-Schutz herunter, damit ihn die Gegenstelle verstehen konnte, als eine Gruppe von zirka 6 Polizisten explosionsartig auf ihn stürmte, den Kopf nach hinten drückte, die Arme verdrehte und ihn abführte. Völlig geschockt standen zirka 30 Menschen drum herum und beobachteten diesen brutalen Vorgang. Die Verantwortlichen eilten sofort herbei und versuchten die Situation zu deeskalieren, wurden aber abgewehrt.
Ein wenig später fragte ein weiterer Mitarbeiter einen Polizisten, was denn da genau passiert wäre und warum man mit so einer unverhältnismäßigen Brutalität gegen einen Mitarbeiter des Teams vorgegangen wäre. Als Erklärung sagte der Polizist, dass man diesem Mitarbeiter immer wieder gesagt hätte, dass er den Mund-Nasen-Schutz tragen solle und er ihn immer wieder abgenommen hätte. Und man würde egal, ob es sich um “Querdenker oder solche Leute wie hier handele” keinen Unterschied beim Durchsetzen der Regeln machen.
Interessanterweise hatte ich persönlich genau mit diesem Mitarbeiter während der gesamten Parade sehr viel zu tun und ich habe ihn nicht ohne MNS gesehen, ausser wenn er etwas getrunken oder gegessen hatte.
Rückblickend drängt sich mir der Eindruck auf, dass man von Anfang an den Auftrag hatte, die Parade zu sabotieren. Und als das erfolgreich gelungen war, frage ich mich, warum man dann noch diesen brutalen Überfall durchführen musste?
Wären wir alle in einer einzigen Firma, wäre das Mobbing mit tätlichen Übergriff. Insgesamt ein sehr toxisches Verhalten gegenüber Menschen, die ein Zeichen für Frieden setzen wollen. Die alle Auflagen auch spontan erfüllt haben, die an sie gestellt wurden.
An dem Tag, der für den Frieden steht. An einer Parade, an der für Frieden demonstriert und gelebt wird. Ausgerechnet friedliche Teilnehmer vom Staatsapparat angegriffen werden ist das traurigste Statement, dass ein Staat in so einem Moment abgeben kann.
Es lässt mich sprachlos zurück.
