Da ich meine Notizen nicht direkt in LibreOffice schreibe und ich gerne Hashtags nutze und ich diese etwas anders formatieren muss, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich in LibreOffice diese suchen und markieren kann, so dass ich sie mit einer Formatvorlage versehen kann. Aber alles der Reihe nach.
Ich schreibe meine Texte normalerweise in Markdown. Weil das extrem schnell, mit jedem Editor und auf jedem Gerät dieser Erde, auf dem Texte eingeben werden können funktioniert. Markdown ist im Prinzip nur Text. Wer mehr darüber wissen will, findet hier in der Wikipedia schon mal einen guten Einstieg.
Kurzer Ablauf in einzelnen Schritten
Ich schreibe meinen Text in Obsidian (Markdown Suite) und versehe ihn mit Hashtags wie z.B. #english #deutsch #himmel und #hölle
Dann exportiere ich den Text mit “Export to” nach OpenOffice. Wobei OpenOffice hier für das Dateiformat ODT (Open Document Text) steht. Ich benutze aber kein OpenOffice, sondern das modernere LibreOffice
In LibreOffice definiere ich eine neue Zeichenvorlage für meine Hashtags, damit alle Hashtags das gleiche Aussehen haben
Dann öffne ich im LibreOffice Menü “Bearbeiten” den Dialog “Suchen und Ersetzen” (Strg+Alt+F)
Dort gebe ich im Suchen Feld \#[:alpha:]+ ein (siehe Screenshot unten)
klicke auf “Reguläre Ausdrücke”
klicke dann auf “Alle suchen”
Jetzt werden alle Hashtags markiert, ohne dass Leerzeichen oder andere Wörter dazwischen mitmarkiert werden.
Ich schließe den Suchen und Ersetzen Dialog und doppelklicke auf die Hashtag Zeichenvorlage
RegEx erklärt
Eine kurze Erklärung was der Reguläre Ausdruck genau macht. Dafür zerlege ich ihn in die Einzelteile
\#[:alpha:]+
\# definiert das Zeichen # . Das Kreuz ist bei den RegEx normalerweise ein Befehl, so dass ich dem Programm sagen muss, dass es nicht der Befehl ist, den ich hier angebe, sondern nur das Zeichen. Dafür muss ich einen Backslash \ , ein sogenanntes ESCAPE Zeichen vorweg stellen. Mehr weiter unten in den Quellen.
[:alpha:] heißt, dass nur alphanumerische Zeichen a-Z und 0-9 vorkommen dürfen
+ so oft wie sie vorkommen
Ausgeschrieben heißt das
Suche nach einem Wort, das mit einem # anfängt und dann nur noch alphanumerische Zeichen hat und zwar egal wie viele. Und nichts anderes! Folgt danach ein Komma oder ein Leerzeichen oder ein Zeilenumbruch oder ein Tab oder irgendein anderes Zeichen, das nicht in [:alpha:] vor kommt, ist die Suche beendet. Dadurch dass ich im Dialog “Alle suchen” angeklickt habe, wird diese Suche auf den gesamten Text angewandt.
Für meine digitalen Notizen und Handbücher verwende ich seit längerer Zeit nur noch Markdown Textdateien. Aus Resilienz Gründen, um mit allen möglichen Programmen an meinen Daten arbeiten zu können und auch noch nach Jahren darauf zugreifen zu können, wenn es diverse Programme nicht mehr gibt.
Dazu benutze ich aktuell die Suite Obsidian unter Linux, weil sie mir eine sehr gute Oberfläche und Suche bietet. Ab und zu exportiere ich dann auch die eine oder andere Datei, oder eine Zusammenstellung als PDF Datei.
Der Export nach PDF ist zwar super, aber leider integriert sie kein Inhaltsverzeichnis (TOC: Table of Content). Gerade bei längeren Texten, die bei mir häufiger vorkommen, empfinde ich das als absolut notwendig.
In den Community Plugins, über das Einstellungsmenü von Obsidian, bin ich auch nicht fündig geworden. Aber glücklicherweise hat jemand dann noch ein Plugin geschrieben, das sich Obsidian Better Export PDF nennt und mit einer kleinen Installationsanleitung beschrieben wird.
Nun kann ich direkt PDFs mit wunderbaren Inhaltsverzeichnissen exportieren, ohne den Umweg über Copy n Paste über LibreOffice zu gehen.
Ich benutze sehr gerne Markdown Editoren, weil diese leichtgewichtig sind und einen super Kompromiss zwischen einem formatiertem Text, also mit Überschriften, Absätzen, fett und kursiv, Tabellen und so weiter und der Archivierung, weil einfacher Text noch in 50 Jahren mit jedem x-beliebigen Editor auf jedem denkbar möglichen Betriebssystem und Plattform gelesen und bearbeitet werden kann.
Aktuell nutze ich Obsidian und bin damit eigentlich super zufrieden. Obsidian ist eine Markdown Suite. Das heisst, dass rund um den Editor eine Menge Helfer mit dabei ist. Also sowas wie ein Dateimanager, automatische Inhaltsverzeichnisse, eine gute Suche, eine Hashtag Verwaltung und jede Menge weiterer kleine Helfer, die das Leben einfacher machen.
Das Ganze synchronisiere ich dann noch mit meiner Nextcloud und habe so immer den aktuellen Stand auf den Geräten, auf denen ich das will. Da es sich dabei nur um kleine Textdateien handelt, sind meine rund 1000 Dateien mit Dokumentation, Ideen, Anleitungen, Entwürfen und Planungen um die 8MB groß. Jede Änderung ist blitzschnell übertragen, weil Änderungen und Erweiterungen an Textdateien immer nur ein paar Byte sind. Das wäre sogar mit uralten Modems aus den 1990er Jahren blitzschnell möglich.
Und dennoch schaue ich immer mal wieder über den Tellerrand und schaue mir andere Markdown Suites an.
Diesmal hatte ich mir Logseq angeschaut. Dafür gibt es Desktopversionen für alle Betriebssysteme und für Smartphones. Installiert habe ich eine 0.9.9 Flathub Version vom 13.06.2023 unter Kubuntu Linux.
Eine dreispaltige Aufteilung, was mir persönlich schon mal sehr gut gefällt. Aber dann ärgerte mich ein bisschen die Umschaltung auf das DarkTheme. Es dauerte mehrere Neustarts des Programms und neu einstellen, bis es übernommen wurde. Ich habe keine Ahnung woran es lag.
Und dann scheiterte ich daran einen ganz einfachen Dateimanager zu finden. Es gibt zwar eine Suche über alle Dateien, aber diese kann nur genaue Dateienamen verarbeiten und nicht mehrere Wörter, die in einer Datei vorkommen könnten. So fand ich dann auch meine Dateien nicht.
Ich fand dann ein Plugin “File Manager”, das zu finden irgendwie wohl nicht so richtig möglich ist. Damit war für mich dann der Test zu Ende.
Fazit Eine Suche mit der ich meine Dateien nicht finden kann und ein Filemanager, der nicht aufzufinden ist, sind das absolute KO Kriterium für so eine Suite. Schade. Ich werde es einfach irgendwann in der Zukunft nochmal probieren. Vielleicht wurde dann an der Usability ein wenig gearbeitet.
Obsidian ist eine ziemlich intelligent gebaute Software rund um die Themen: Notizzettel, Knowledgebase, Wiki, Ideensammlung. Also alles was man so aufschreibt und sammelt, aber nie so genau weiß: soll ich das jetzt in meiner Textverarbeitung schreiben, oder als reine Textdatei, oder in meiner speziellen Software für z.B. Rezepte oder auf dem Smartphone oder nur auf dem Rechner, oder oder oder … einfach zu viele Frage, zu viele Möglichkeiten und die allermeisten dieser Möglichkeiten sind einfach zu begrenzt, weil “geht nur als APP” , “Hat ein eigenes Dateiformat”, “kann nicht exportiert werden”, “kann nicht synchronisiert werden”, als dass es auf Dauer gut gehen würde.
Update 10.03.2022: Eine App für Android & iOS ist jetzt für VIPs in einer “public” Beta.
Update 19.02.2021: Ich habe zu Obsidian ein Tutorial mit einer grundsätzlichen Einführung produziert. Weiter unten sind auch noch weitere Quellen hinzugefügt
Am einfachsten wäre eine Textdatei, denn die kann man unter Linux, Windows, Mac, Android, iOS oder wasweissichdennschon öffnen und bearbeiten. Aber es bleibt ja nicht nur bei einer Textdatei, sondern das summiert sich ja. Also hat man irgendwann eine Menge Textdateien.
Nächstes Problem: wenn man die Textdateien öffnet, sehen die schnöde aus. Oder sehr merkwürdig, weil man versucht mit Sonderzeichen irgendwelche Layouts zu kreieren, die auch nicht wirklich befriedigen. Fett, Kursiv und Überschriften wären echt hilfreich.
Dann kommen weitere Probleme: Wie finde ich bei vielen Textdateien das was ich suche? Wie sieht das irgendwann in Zukunft aus,wenn ich das System wechsle? Wie mache ich mich abhängig von einer Software? Was mache ich, wenn ich diese Software nicht mehr bekommen kann?
Auf all diese Fragen gibt es zwei Antworten: Obsidian und Markdown
Markdown
Fangen wir von hinten an. Markdown ist eine “Sprache” bzw Programmiersprache zur Formatierung und Gliederung von Texten. Also Fett, Kursiv, Durchgestrichen, Überschriften, Tabellen, Aufzählungen und so weiter. Die Sprache ist so gehalten, dass man sie in einen normalen Text mit integrieren kann. Ein wenig wie HTML, nur einfacher und lesbarer.
Beispiele
Eine Überschrift würde man so schreiben # Kapitel 2
Eine untergeordnete Überschrift wäre dann ## Kapitel 2.1 und so weiter
Einen kursiven Text würde man *kursiv* schreiben, einen fett gedruckten Text würde man **fett** schreiben und fett+kursiv so ***fett kursiv***
Alles wirklich immer noch gut lesbar in einer normalen Textdatei. Aber schön? Nun, es gibt richtig viele Markdown Editoren für alle möglichen Betriebssysteme inklusive Smartphones. Diese stellen diese Formatierungen im Text gleich richtig dar und viele davon haben auch noch einen “Preview Modus”, in dem der Text ohne die Formatierungszeichen, aber mit dem gewünschten Layout dargestellt wird. Also in Schön.
Obsidian
Damit kommt Obsidian ins Spiel. Was ist Obsidian eigentlich genau? Obsidian ist ein
Markdown Preview & Editor
Dateiverwaltung
Suchmaschine
Voll integrierte Markdown Suite mit zusätzlich integrierten Funktionen, die auch vollständig nur mit der Tastatur bedienbar ist, wenn man das möchte
Obsidian verwaltet einfach nur das was da ist.
Hat man also eine Struktur mit Unterverzeichnissen und den entsprechenden Dateien schon erstellt, dann “stülpt” man Obsidian einfach nur darüber und fertig. Hat man so etwas noch nicht, dann startet man mit Obsidian einfach einen eigenen “Vault”.
Ein Vault ist so etwas wie eine Instanz oder Knowledge Datenbank. Praktisch gesehen ist das Vault das oberste Dateiverzeichnis, in dem man weitere Unterverzeichnisse und Dateien anlegt.
Man kann verschiedene Vaults anlegen und zwischen ihnen wechseln. Neue Markdown Dateien fügt man einfach per Import oder per Copy’n’Paste hinzu. Wenn man erst mal verstanden hat, was man damit eigentlich machen kann und vor allem wie uneingeschränkt über alle Systeme und sehr zukunftssicher, dann will man diese Art der Wissenssammlung nicht mehr missen.
Achja, als kleines Info-Schmankerl: Es gibt viele Anwendung, die als Input Markdown verwenden. So kann man auch aus seinen Texten schöne PDF Dateien erzeugen. Oder wenn man seine Sammlung über verschiedene Geräte synchronisieren möchte, kann man das Verzeichnis mit all den Unterverzeichnissen und Textdateien einfach mit z.B. einer Nextcloud automatisch synchronisieren lassen. Dadurch, dass es nur kleine Textdateien sind, geht die Synchronisation super schnell, auch wenn die Leitung extrem schmal ist. UND Ihr könnt Markdown Dateien auch direkt in der Nextcloud editieren. Es gibt dort nämlich auch einen Markdown Editor. Probiert es einfach aus!
Obsidian ist aktuell in der Version 0.6.40.7.3 0.11 1.0.0 für Linux, Windows und Mac hier https://obsidian.md frei und kostenlos runterladbar. Es sind weitere Features geplant, die die Eingabe und Verwaltung noch komfortabler machen soll, als sie jetzt schon ist.
Bei größeren Dokumenten kann das Inhaltsverzeichnis, das man sich auf der rechten Seiten einblenden lassen kann (Outline Headings) schon etwas ausufern. Ein ganz nützliches Community Plugin “Quiet Outline” kann diese riesen Liste standardmäßig zusammen klappen, so dass das gezielte Navigieren wesentlich einfacher gemacht wird. Man kann dann zwar leider nicht mehr die Überschriften direkt verschieben, aber das macht man glücklicherweise nicht so häufig und ist immer noch direkt im Dokument per Cut’n’Paste machbar. Des weiteren habe ich sowieso das Einklappen (Folding) direkt im Dokument auf eine Tastenkombination Win+F gelegt, das die Organisation und Suche in großen Dokumenten auch nochmal erleichtert.