Die nächste Stufe der Menschlichkeit – SCHTONK

Solange Menschen ein „Die“ und „Wir“ definieren, wird es immer Diskriminierung in all seinen Formen wie Rassismus, Sexismus, Mobbing usw in allen Varianten und Abstufungen geben.

Statt Fronten zu schaffen wird nur die Inklusion auf ganzer Breite DER Weg sein.

Leider verstehen das auch sehr intelligente Menschen teilweise so gar nicht und eröffnen ständig neue Fronten „die haben uns ja immer“. „die müssen eine Reihe zurück treten“, „damit die/wir“ usw. Aber jedes Mal, wenn eine Front geöffnet wird, entsteht eine neue „Interessenpartei“, die an die Macht soll/will.

DAS ist KEINE Inklusion.

Die Gleichbehandlung steht teils schon in vielen Gesetzen und Chartas, auch wenn es leider oft Widerstand oder auch noch viel Entwicklungsarbeit gibt. Dennoch ist das kein Grund für Inverse Diskriminierung. (Gegendiskriminierung)

Also, weil Gruppe A benachteiligt ist, wird die komplette Gruppe B pauschal „gegen diskriminiert“. Das ist genau die gleiche Scheiße, womit Gruppe B in der Geschichte Gruppe A benachteiligt/unterdrückt hat.

Das macht nichts besser, es dreht nur die Machtverhältnisse um. Das hat nichts mit Entwicklung zu tun, sondern mit so etwas in der Richtung wie Rache. Dann unterdrückt halt Gruppe A für die nächsten Jahrhunderte die Gruppe B. Und wir sind keinen Schritt weiter gekommen.

Beispiel: Menschen sind extrem erfindungsreich Gruppen zu modellieren, um sie gegeneinander auszuspielen. Der Evergreen sind FußgängerInnen, FahradfahrerInnen und AutofahrerInnen. Alles Menschen, richtig? Aber sobald sie durch ihre Tätigkeit irgendeine dieser Eigenschaften annehmen, scheinen sie zu einer Alienspezies zu gehören und damit ihre ureigene Eigenschaft als Mensch verloren zu haben.

Die Eigenschaft FußgängerIn, FahradfahrerIn oder AutofahrerIn verleiht ihnen je nach Gruppenbetrachtung das Prädikat „Engel“ oder „Arschloch“. Der Mensch als Individuum wird komplett von dieser Eigenschaft absorbiert und existiert fortan nicht mehr. Auch der kleinere Anteil, die restlichen 99% dazwischen, existieren auch nicht mehr. Der eine Engel oder das eine Arschloch wird auf einen Sockel gehoben und angebetet oder gehasst. Oder irgendwie beides gleichzeitig. „Wir lieben es zu hassen“.

Dieses Konzept zieht sich ausnahmslos durch alle Formen der Diskriminierung. Ist die eine Gruppe A benachteiligt, dann wird die andere Gruppe B einfach auf breiter Front solange diskriminiert, bis sie dominiert werden kann.

Das ist sogar vormittelalterliches Verhalten.

Solange eine Gruppe, egal ob sie A oder B oder Omega heisst eine andere Gruppe dominiert, sind wir keine Gesellschaft, die die nächste Stufe der Evolution erklommen hat. Nur falls die dominieren Gruppe jetzt rumheult, dass sie von der benachteiligten Gruppe so gedisst werden.

Wir als Gesellschaft sollten aufhören mit Vorwürfen zu arbeiten. Gewaltfreie Kommunikation geht anders. Und wer schon mal mit Kindern etwas zu tun gehabt hat, kennt den Trotz und auch das Phänomen, wie interessant Dinge werden, wenn sie verboten werden.

Also statt gegen etwas zu arbeiten, sollten wir FÜR etwas arbeiten. Statt Menschen Dinge vorzuwerfen, sollten wir anfangen neue Wege zu gehen, Menschen neue Dinge schmackhaft zu machen. Solche Aktionen wie Girlsday für MINT Berufe ist super. Wo ist der Boysday für sowas wie Hauswirtschaft?

So schön, dass es solche bundesweiten Aktionen gibt, so traurig ist es auch, dass es sie gibt.

Wir müssten in der Erziehung anfangen den Grundstein für ein neues Denken und Verhalten zu legen. Und nicht die zu beschimpfen oder mit Vorwürfen belegen, die in eine ganz andere Denkweise erzogen wurden. Diese müssen mehr oder minder genauso an die Hand genommen werden wie die Kinder beim Girlsday oder Boysday.

Ihr wisst selbst wie schwer es ist Angewohnheiten zu ändern. Und mach das mal mit 20/30/40/50/60/70 Lebensjahren Gewöhnung in einer Gesellschaft, die genau diese Lebens- und Denkweise immer und immer wieder bestätigt hat.

Und es wird dann noch schlimmer, wenn Menschen mit dieser langen Zeit „richtigen“ Lebensweise nun gesagt wird, dass die meiste Zeit ihres Lebens „ein Fehler“ war. Wer sollte sich so ein Recht herausnehmen dürfen, das einem anderen Menschen vorzuwerfen?

Wenn wir einen Fehler erkennen, dann sollten wir nicht gleich wieder eine neue Gruppe „Die GegnerInnen“ formieren, um sie zu beschimpfen. Wir alle müssen mithelfen, dass jeder Mensch, jedes Individuum von der Gesellschaft mitgenommen wird. Manche brauchen mehr Zeit und Hilfe, als andere. Da spielen sehr sehr sehr sehr viele Dinge mit. Angst ist aus vielen verschiedenen Gründen hier oft der große EndgegnerIn.

Der Weg ist Inklusion und nicht Opposition.

Wer das versteht, hat das Wichtigste verstanden, die Welt in einen Ort zu verwandeln, der die Bezeichnung Menschlichkeit verdient.